Hessen - Info

 

Hessen

 

ein Land im mittleren Deutschland, zwischen Rheinischem Schiefergebirge, Weserbergland, Werra, Rhön, Spessart und Odenwald, 21 115 km2, 6,03 Mio. Einwohner, Hauptstadt Wiesbaden; umfasst sehr verschiedene Landschaften: 1. im Westen den Ostteil des Rheinischen Schiefergebirges mit dem Taunus und dem östlichen Teil des Westerwalds; 2. das östlich davon gelegene Hessische Bergland, die eigentliche Landschaft Hessen mit den Vulkangebirgen Vogelsberg und Knüll, durchzogen von der Hessischen Senke zwischen Kassel und der fruchtbaren Wetterau; 3. das fruchtbare Mainbecken mit dem südlich anschließenden Odenwald, der nach Westen zur Bergstraße am Rand der Oberrheinischen Tiefebene abbricht.Wirtschaft

Der bedeutendste Wirtschaftsraum ist das Rhein-Main-Gebiet mit dem Handels- und Industriezentrum Frankfurt am Main in ausgezeichneter Verkehrslage. Nach Norden schließt sich das mittelhessische Lahn-Dill-Gebiet mit Gießen und Wetzlar an. Das nördliche Hessen ist vorwiegend landwirtschaftlich und auf den Fremdenverkehr ausgerichtet. Die Bergstraße und der Rheingau gehören zu den besten deutschen Obst- und Weinbaugebieten.An Bodenschätzen sind nur Kalisalze an der Werra und Erdöl und Erdgas im Hessischen Ried von überregionaler Bedeutung. Wichtig ist die verarbeitende Industrie (vor allem Maschinenbau, elektrotechnische, chemische, feinmechanische, Automobil- und Gummiindustrie). Zahlreiche berühmte Heilquellen, vor allem am Rand des Taunus und im Lahngebiet. - Verwaltungsmäßig gliedert sich Hessen in die Regierungsbezirke Darmstadt, Gießen und Kassel.Geschichte

Die Hessen waren ursprünglich ein Stamm im Siedlungsgebiet der germanischen Chatten. In der Völkerwanderungszeit siedelten sie zwischen Eder, Fulda und Lahn; durch Bonifatius wurden sie christianisiert. Die Ludowinger, das führende Grafenhaus, waren zugleich Landgrafen von Thüringen.Im thüringisch-hessischen Erbfolgekrieg gelang es, Hessen von Thüringen zu lösen. Heinrich I., das Kind, wurde 1264 Stammvater der hessischen Fürsten; er erhielt die Anerkennung der neuen Landgrafschaft und ihre Erhebung zum Reichsfürstentum. Nach verschiedenen Teilungen vereinigte Philipp der Großmütige alle Landesteile und führte 1526 die Reformation ein. Nach seinem Tod wurde Hessen unter seine vier Söhne geteilt.Der älteste Sohn, Landgraf Wilhelm IV., der Weise, wurde Begründer des Fürstenhauses Hessen-Kassel, das bis 1866 herrschte. Es wurde durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803 zum Kurfürstentum (Kurhessen) erhoben unter Wilhelm (IX.)I. Nach dem Deutschen Krieg 1866, in dem Kurhessen auf der Seite Österreichs stand, wurde es von Preußen annektiert.Hessen-Darmstadt, die jüngere Linie, stand immer auf Seiten Habsburgs und daher oft gegen Hessen-Kassel. Landgraf Ludwig X. wurde 1806 als Ludwig I. Großherzog, nachdem er dem Rheinbund beigetreten war. Das Land kämpfte im Deutschen Krieg 1866 auf österreichischer Seite und musste die Landgrafschaft Hessen-Homburg (Nebenlinie seit 1622) und den Kreis Biedenkopf an Preußen abtreten. 1918-1945 war Hessen-Darmstadt Freistaat; 1945 kam der rechtsrheinische Teil zum Land Hessen, der französisch besetzte Teil (Rheinhessen mit Worms, Mainz und Bingen) zu Rheinland-Pfalz.Hessen-Nassau wurde 1868 aufgrund der Annexion im Deutschen Krieg als preußische Provinz gebildet aus Kurhessen, Herzogtum Nassau, der Freien Stadt Frankfurt und anderen Gebieten; Hauptstadt: Kassel. 1944 wurden daraus zwei Provinzen, die 1945 mit den rechtsrheinischen Teilen von Hessen-Darmstadt zu Groß-Hessen vereinigt wurden. Durch die Verfassung von 1946 wurde der Name in Land Hessen geändert.

 

  zurück