Bayern Info

 

Freistaat Bayern,

das größte Land Deutschlands, 70 548 km2, 12,1 Mio. Einwohner, Hauptstadt München nimmt die gesamte Osthälfte von Süddeutschland ein.Landesnatur

Bayern hat Anteil im Osten am Frankenwald, Fichtelgebirge, Oberpfälzer und Böhmerwald, im Süden an den Alpen, im Westen am Schwäbischen Stufenland und im Norden an Spessart und Rhön. Es umfasst 3 Großlandschaften: 1. den deutschen Teil der Nördlichen Kalkalpen; - 2. das glazial überformte Alpenvorland mit Moränenzügen und reizvollen Seen am Alpenfuß, einer anschließenden Schotterebene und einem tertiären Hügelland, das sich bis zur Donau erstreckt; - 3. den bayerischen Anteil am deutschen Mittelgebirge, der große Vielseitigkeit im Landschaftsbild aufweist: Sandsteinplatte des Spessart, vulkanische Rhön, fränkische Schichtstufenlandschaft und das alte kristalline Massiv des Fichtelgebirges und des Böhmisch-Bayerischen Walds; dazwischen liegen breite Becken (Main-, Rednitz- und Oberpfälzer Becken). Die höchste Erhebung Bayerns stellt mit 2962 m die Zugspitze im Wettersteingebirge dar, sie ist zugleich Deutschlands höchster Berg.Das Klima zeigt mitteleuropäischen Charakter mit starken Abwandlungen durch Oberflächengestalt und Meereshöhe: kühl und rau auf der Bayerischen Hochebene, in der Fränkischen Alb und in der Rhön, relativ warm im Maintal.Wirtschaft

In den Alpen und den waldreichen Gebirgszügen herrschen Forstwirtschaft und Holzindustrie vor (in den Alpen auch Viehwirtschaft), in den fruchtbaren Gebieten des nördlichen Alpenvorlands und den weiten Becken an Naab, Rednitz und Main überwiegt Ackerbau. Wachsende wirtschaftliche Bedeutung hat der Fremdenverkehr. Vielseitige Industrien finden sich in München, Augsburg, Nürnberg u. a. Städten. Als wichtigste Branchen treten Elektroindustrie, Fahrzeug- und Flugzeugbau sowie elektronische Datenverarbeitung hervor. Ingolstadt ist ein wichtiges Zentrum der Erdölverarbeitung. Wirtschaftlich-kultureller Mittelpunkt ist die Hauptstadt München.Bayern ist ein wichtiges Transitland im europäischen Verkehr. Das Eisenbahn- und Autobahnnetz ist gut ausgebaut. Wichtigste Wasserstraße ist der Rhein-Main-Donau-Kanal. München und Nürnberg verfügen über internationale Flughäfen.Geschichte

Das bayerische Stammesherzogtum (Bajuwaren) mit dem ursprünglichen Zentrum Regensburg begann mit den Agilolfingern. Diese, seit dem 6. Jahrhundert nachgewiesen, standen unter fränkischer Oberhoheit und endeten 788 mit der Absetzung ihres letzten Vertreters, Tassilos III., durch Karl den Großen; 907-937 wurde das Herzogtum unter Arnulf erneuert. Otto der Große versuchte 947, es durch Verleihung an seinen Bruder Heinrich I. enger an die Krone zu binden. Otto II. verkleinerte Bayern um Friaul, Kärnten, die Ostmark und den Nordgau (Oberpfalz). 1070 verlieh Heinrich IV. Bayern an die Welfen (Welfen-Este), die es bis 1180 (Sturz Heinrichs des Löwen) behielten. 1156 wurde die Ostmark (Österreich) abgetrennt, 1180 die Steiermark. 1180 erhielt Otto I. von Wittelsbach das Herzogtum. Otto II. erwarb 1214 die Pfalzgrafschaft bei Rhein. 1314 gewann Ludwig IV. (Ludwig der Bayer) die deutsche Königskrone, dazu Brandenburg, Tirol, Holland, Seeland, Hennegau und 1340 Niederbayern. Die Kurwürde besaß seit der Goldenen Bulle die pfälzische Linie. Die Universität Ingolstadt wurde durch die Jesuiten ein Zentrum der Gegenreformation. Maximilian I. (1597-1658) erwarb 1623 die Kurwürde und 1628 die Oberpfalz. 1742-1745 errang Karl Albert die Kaiserwürde (Karl VII.). Mit Maximilian III. Joseph erlosch 1777 die bayerische Linie der Wittelsbacher. Das Erbrecht Karl Theodors von der Pfalz wurde vergeblich von Kaiser Joseph II. bestritten (Bayerischer Erbfolgekrieg). - In den Revolutions- und Napoleonischen Kriegen stand Bayern nach Abtretung der linksrheinischen Gebiete an Frankreich (Friede von Lunéville 1803) auf Napoleons Seite. Maximilian IV. Joseph konnte 1803 und 1805 Bayerisch-Schwaben und Franken und bei Eintritt in den Rheinbund den Königstitel erwerben und auf dem Wiener Kongress Besitzstand und Krone retten. 1818 erhielt Bayern eine Verfassung. Außenpolitisch hielt sich Bayern bis 1866 an der Seite Österreichs oder versuchte, in der Triaspolitik eine selbständige Rolle im Deutschen Bund zu spielen. 1871 wurde Bayern mit Reservatrechten Mitglied des Deutschen Reichs. Für Ludwig II. übernahm 1886 Prinzregent Luitpold (bis 1912) die Regierung. 1918 mussten die Wittelsbacher (Ludwig III.) abdanken. Durch die Rätediktatur nach K. Eisners Ermordung, die Gegenrevolution unter G. von Kahr und den Hitlerputsch erlebte Bayern schwere Erschütterungen. 1933 übernahm General F. von Epp als Reichsstatthalter die Regierung. 1945 kam Bayern zur USA-Besatzungszone. Coburg hatte sich 1920 an Bayern angeschlossen, die Pfalz wurde 1945 abgetrennt. 1946 erhielt das Land eine neue Verfassung. Stärkste Partei im Landtag war stets die CSU, die seit 1966 ohne Koalitionspartner regiert. Ministerpräsident ist seit 1993 Edmund Stoiber (CSU).

 

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